Die Grenzsäule

An die frühere Grenze zwischen Lausitzer und Meißner Gebiet in Ringenhain erinnert heute noch die Grenzsäule. Hintergrund ist die Abmachung in der „Lausitzer Grenzurkunde” von 1241, dass die nebeneinander liegenden Gebiete der Königlich - Böhmischen und Bischöflich - Meißnischen Burgwarte festgeschrieben wurden. Alle Flächen rechts der Wesenitz wurden dem Bistum Meißen zugeordnet, die links liegenden Ländereien fielen der Lausitz zu, die dem König von Böhmen gehörten. Die Bewohner beider Seiten zur Wesenitz gehörten unterschiedlichen Ländern an. Um die Gebiete sichtbar zu trennen, stellte man im Jahr 1770 eine 2,5 m hohe und 350 kg schwere Granitsäule am rechten Wesenitzufer auf. Während der Zeit der daneben betriebenen Töpferei wurde die Säule entfernt und im Hain aufgestellt. Im Jahre 1982 stellten Ringenhainer Einwohner diese Grenzsäule wieder am ursprünglichen Standort auf, wo sie sich noch heute befindet. 1923 erfolgte die Vereinigung der beiden Ringenhainer Gemeinden. Um Kosten zu sparen, übernahm man die Hausnummern mit dem Zusatz „LS” und „MS”, da diese doppelt existierten. Erst im Jahre 1977, mit der Einführung von Straßennamen, wurde auch dieses Kuriosum beendet.

(Quelle: A. Usemann, Sächsische Zeitung vom 21.8.2009)

Grenzsaeule